Die Bildungsintervention der Fundación Casa Campesina Cayambe war eine Antwort auf die soziokulturellen Veränderungen und die sozialen Anforderungen der Familien der indigenen Gemeinschaften von Cayambe. Das Programm entstand aus der Notwendigkeit der indigenen und ländlichen Gemeinschaften von Cayambe und Pedro Moncayo, die von formalen Bildung ausgeschlossen wurden und keine Chance auf einen Abschluss ihrer Sekundarschulbildung hatten.
Ein großer Teil der indigenen und ländlichen Bevölkerung nimmt frühzeitig an den landwirtschaftlichen Tätigkeiten des Familienbetriebs teil. Viele arbeiten auch in den Blumenbetrieben in der Region Cayambe und Pedro Moncayo. Diese Gruppe hat keine Gelegenheit, das formale Bildungssystem abzuschließen. Das Programm von Casa Campesina Cayambe passt sich an deren Zeitpläne und Ressourcen an und berücksichtigt vor allem deren kulturelle Besonderheiten. Casa Campesina Cayambe legt besonderen Wert auf die Bedürfnisse der Region und geht auf die Probleme und Anforderungen der Schüler mit unvollständiger Schulbildung ein.
Das Programm begann seine Aktivitäten im Jahr 1997 als informelle Alphabetisierungserfahrung, um den Bedarf der Bevölkerung im Sektor Lesen und Schreiben zu decken. Später, aufgrund des Erfolgs dieses Programms, entstand eine neue Herausforderung: die Schaffung eines Fernunterrichtszentrums für die Sekundarstufe. Es setzt auf Bildung von Menschen, die auf lokale Probleme verantwortungsbewusst und mit einer ethischen und sozialen Vision reagieren. Aus dem Vertrauen der Bevölkerung in ihre eigenen Fähigkeiten entstehen Unternehmungen und Innovationen in der Produktion, die durch Investitionskredite und technologische Integration unterstützt werden. Seit der Gründung hat Casa Campesina Cayambe eine Vielzahl an jungen Menschen in den verschiedenen Fachrichtungen ausgebildet. Ausbildungen gibt es in Sozialwissenschaften, in Agrar- und Forstwirtschaft, in Allgemeinwissenschaften sowie das einheitliche Abitur.