Ethisch-nachhaltige Geldanlagen sind Investitionen, die nicht nur finanzielle Renditen erzielen, sondern auch positive soziale und ökologische Wirkungen anstreben. Diese Investitionen vermeiden unethische Branchen wie Waffenproduktion und fördern stattdessen Projekte, die Nachhaltigkeit, soziale Integration und Umweltschutz unterstützen. Ziel ist es, mit dem Kapital nachhaltige Entwicklungen zu fördern und langfristig positive Veränderungen zu bewirken.

Ethisch-nachhaltige Geldanlagen bieten finanzielle Renditen und fördern gleichzeitig soziale und ökologische Veränderungen. Ihre Investitionen unterstützen nachhaltige Projekte und tragen zur sozialen Gerechtigkeit bei. Beispiele:

  • FEPP – Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio: fördert ländliche Entwicklung in Ecuador
  • Banco Codesarrollo: bietet Mikrokredite und unterstützt nachhaltige Projekte
  • Universidad Politécnica Salesiana (UPS): ermöglicht Bildung für benachteiligte Jugendliche in Ecuador

Diese Investitionen bieten Transparenz, Sicherheit und die Chance, eine bessere Welt zu schaffen.

Impact-Investments müssen bestimmte Mindeststandards erfüllen, um als ethisch und nachhaltig anerkannt zu werden. Dazu gehören Transparenz, Nachweisbarkeit der sozialen und ökologischen Wirkung sowie die Einhaltung internationaler Normen und Leitlinien.

Generell werden Positiv- und Ausschlusskriterien genutzt. Positivkriterien fördern Investments in Unternehmen und Projekte, die umweltfreundlich und sozial verantwortlich agieren. Ausschlusskriterien verhindern Investitionen in Unternehmen, die beispielsweise in den Bereichen Rüstung, Kernenergie oder Produktion bzw. Handel mit gentechnisch verändertem Saatgut tätig sind.

  • UN Global Compact und OECD-Leitlinien

Der UN Global Compact und die OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen spielen eine zentrale Rolle. Der UN Global Compact verpflichtet Unternehmen zu zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Die OECD-Leitlinien bieten Empfehlungen für verantwortungsvolles unternehmerisches Verhalten in einer globalen Wirtschaft.

  • EU-Aktionsplan für nachhaltiges Wachstum

Mit dem EU-Aktionsplan für nachhaltiges Wachstum setzt die Europäische Union nachhaltige Investitionen als politisches Steuerungsinstrument ein. Ziel ist es, privates Kapital in nachhaltige Wirtschaftsbereiche zu lenken und so die Finanzierungslücken zur Erfüllung des Pariser Klimaabkommens und der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu schließen.

  • Agenda 2030 und die SDGs

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen umfasst 17 Ziele (SDGs), die bis 2030 erreicht werden sollen. Diese Ziele bieten eine globale Vision für eine bessere und nachhaltigere Zukunft. Nachhaltige Geldanlagen können entscheidend dazu beitragen, diese Ziele zu verwirklichen. Ethisch-nachhaltige Geldanlagen tragen zur Umsetzung dieser SDGs bei, indem sie Kapital in Projekte und Unternehmen lenken, die positive soziale und ökologische Wirkungen haben und langfristig nachhaltig wirtschaften. Konkret fördern wir:

  • SDG 1: Keine Armut
    • Ethisch-nachhaltige Geldanlagen unterstützen Projekte und Unternehmen, die sich auf Armutsbekämpfung konzentrieren, indem sie z.B. Mikrokredite an einkommensschwache Bevölkerungsgruppen vergeben oder in soziale Wohnprojekte investieren.
  • SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
    • Ethisch-nachhaltige Investitionen in den Gesundheitssektor unterstützen den Ausbau von Gesundheitsdienstleistungen und den Zugang zu Medikamenten, insbesondere in Entwicklungsländern.
  • SDG 4: Hochwertige Bildung
    • Durch Investitionen in Bildungsprojekte und -infrastruktur tragen ethisch-nachhaltige Geldanlagen zur Verbesserung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger Bildung und lebenslangem Lernen bei.
  • SDG 5: Geschlechtergleichheit
    • Investitionen in Unternehmen und Projekte, die Geschlechtergleichheit fördern, wie z.B. Frauen in Führungspositionen zu bringen oder frauengeführte Unternehmen zu unterstützen, tragen zur Erreichung dieses Ziels bei.
  • SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
    • Investitionen in Unternehmen, die faire Arbeitsbedingungen bieten und nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern, tragen zu menschenwürdiger Arbeit und wirtschaftlicher Entwicklung bei.
  • SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
    • Ethisch-nachhaltige Geldanlagen unterstützen Klimaschutzprojekte und Investitionen in klimafreundliche Technologien, die den CO2-Ausstoß reduzieren und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.

Ursprünglich bedeutete ethisches Investieren vor allem, Investitionen in unethische Unternehmen zu vermeiden. Heute umfasst es auch die aktive Förderung von Nachhaltigkeit in Bereichen wie Bildung und Umweltschutz. Ein solcher Ansatz stellt sicher, dass das eingesetzte Kapital konkrete positive Maßnahmen für unsere Umwelt und Zukunft unterstützt.

Kirchliche Investoren haben eine besondere Verantwortung, da ihre Finanzentscheidungen nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch mit den christlichen Werten vereinbar sein müssen. Dies bedeutet, dass die Anlagen sozialverträglich, ökologisch nachhaltig und generationengerecht sein sollten.

FinAnKo steht für die Richtlinie Ethische Geldanlagen der Österreichischen Bischofskonferenz und der Ordensgemeinschaften Österreich. Sie legt fest, wie kirchliche Gelder in ethisch und nachhaltig vertretbare Anlagen investiert werden sollen.

Die katholischen Bischöfe in Österreich haben die FinAnKo-Richtlinie für ihren Wirkungsbereich in der Herbstvollversammlung 2017 beschlossen. Sie gilt für alle Einrichtungen in der unmittelbaren und mittelbaren Verwaltung der Bischöfe (Diözesen, Stiftungen, Caritas, Pfarren, Pfründe usw.). Für den Ordensbereich fällt laut Kirchenrecht die Inkraftsetzung in die Kompetenz der Ordensoberen. So liegt es an diesen, die Richtlinie für den jeweiligen Orden verpflichtend zu machen oder in Anlehnung daran eigene Richtlinien zu verfassen.

www.katholisch.at/finanko